Da passt einfach alles

Pressestimme zum Programm 'Zuerst die gute Nachricht'

Wiener Zeitung vom 11.02.2016

Kabarettisten gibt es viele, wirklich gute aber nur wenige. Klaus Eckel gehört unbestritten zu letzteren. Da sitzen die Pointen, da wirkt nichts aufgesetzt oder konstruiert, da enden Monologe nicht in einem flachen Finale, da schauen die Zuschauer nicht ab der Pause auf die Uhr. Vielmehr fühlt man sich verstanden. Endlich einer, der dasselbe durchmacht wie wir. Und der es schafft, das alles in Humor zu packen und uns zu zeigen: Es geht eh allen so, mach Dir also nix draus!

Aber von Anfang an: In seinem neuen Programm "Zuerst die gute Nachricht" führt Eckel sein Publikum durch die (Un-)Sinnigkeiten und Auswüchse des heutigen Lebens und zeigt uns im Vorbeigehen, dass wir eigentlich viel zu vieles unreflektiert und willenlos akzeptieren. Zum Beispiel die Abhängigkeit von jeglichem technischen Schnickschnack. Von Apps, die einem mittlerweile oft vertrauter sind als unsere Freunde oder Familien, über smarte Küchengeräte, die unsere Einkäufe überwachen, bis zu Fitnessarmbändern, die uns sagen, wann wir wie oft trainieren müssen. Während frühere Generationen noch den Sinn des Lebens gesucht haben, suchen wir heute Steckdosen zum Aufladen. Kein Wunder, dass vor allem Eltern die Orientierung verlieren und blind jedem neuen Erziehungstrend nachhecheln. Gestern streng, heute antiautoritär ("Ich zähle bis drei. Dann mach ich´s selber"), morgen vielleicht sogar vegan. Wenn dann auch noch Gott eine Firewall für unsere Gebete einrichtet, kann man schon leicht verzweifeln. Aber zum Glück hat Eckel eine Reihe innovativer Ideen parat, um das Leben wieder eine Spur schöner zu machen. Anerkennung und Lob als Zahlungsmittel, Testamente als letzte Möglichkeit, den Nachkommen noch einmal richtig eins auszuwischen, oder Zäpfchen als essentieller Teil des Bildungssystems. Wobei Eckel beim Thema Bildung einen sehr pragmatischen Zugang wählt. Seinen Tontechniker hat er genommen, weil der nichts konnte. Da kann er nämlich nicht enttäuscht werden. Wenn das nicht Grund zur Hoffnung gibt!